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Werner Böhm und die Entscheidung: Familie vs. Alkohol

Wird der wahre Grund von Amy Whinehouses Tod veröffentlicht? © fotohavran.eu - Fotolia.com

Werner Böhm und sein Dämon Alkohol © fotohavran.eu - Fotolia.com

‚Ich bin kein Alkoholiker, ich trinke nur gern Alkohol’. Wie viel Zeit manch einer benötigt, um sich über die eigene Situation klar zu werden, beweist in diesem Jahr der Polonäse Mann. Werner Böhm wurde 70 und machte seinen vierten Entzug:
‚Ich schaffe es, ich muss es einfach schaffen. Es ist meine letzte Chance.’ erklärt er in einem Interview. Er beteuert und verspricht; seine Familie – Frau und Sohn – seien sein größter und wichtigster Halt.

Als Gottlieb Wendehals turnt er zwar noch heute für kleine Gage durch manches Möbelhaus und unterhält die belustigten Zuschauer mit „Herbert“ und seiner „Polonäse Blankenese“. Doch auch wenn die Hits funktionieren, auf Partys und Festen, trotz allem reicht das Geld nicht aus, um die Mietschulden ~ von über 40.000,00 EUR ist die Rede ~ zu begleichen, und endlich mit seiner kleinen Familie glücklich und sorgenfrei zu leben.

Das größte Übel ist seit Jahrzehnten sein ständiger Begleiter: Der Dämon Alkohol. Wie, wann, geschweige denn warum er abhängig wurde, kann er selbst gar nicht erklären. ‚Ich habe einfach Schwierigkeiten an einer Kneipe vorbei zu gehen. Dort spreche ich mit Menschen und dabei trinke ich auch gern etwas. Es ist doch langweilig, sich zu unterhalten ohne zu trinken.’ Bei Markus Lanz erklärte es der „Dauerkasper“ einmal so: ‚ich bin schon sehr früh „versaut“ worden. In kleinen Kneipen kann man auch ganz groß abstürzen, ist ein Spruch von mir.’

Seine dritte Ehefrau Susanne stellte ihm nun ein letztes Ultimatum. ‚Irgendwann ist auch meine Geduld am Ende. Unser kleiner Sohn erlebt das alles mit. Der Vater ist sehr wichtig für ihn und sollte ein Vorbild sein. Das aber funktioniert nur wenn dieser auch gesund ist.’ Schon oft habe sie ihn verlassen, ist jedoch immer wieder zurück gekehrt, weil sie ihn nun einmal liebt. In einem Interview mit RTL sprach sie über ihre tiefen Gefühle und Ängste, während er schwieg. 22 Jahre sind die beiden nun zusammen, und der Sohn war die Krönung dieser Liebe.

Nun will Böhm es endlich geschafft haben. Durst bekämpft er nun nicht mehr mit Alkohol sondern immer häufiger mit einem Glas Wasser. Er erzählt stolzen Hauptes und auf den kommenden Applaus hoffend: ‚Es ist doch schön nach Hause zu kommen, deiner Frau einen Kuss zu geben ohne Alkoholfahne.’ ‚Ich möchte gern, dass die Leute stolz auf mich sind.
Ich unterhalte Millionen, aber die wollen doch keinen besoffenen Werner Böhm.’ Die Zuschauer klatschen. Zustimmung die er tief in sich aufnimmt, und die ihn hoffentlich bestärkt.

Als er 2004 das RTL Dschungelcamp verließ war er nicht der strahlende Sieger und auch kein Held. Die nachfolgende Single „King of the Jungle“ rettete weder das Budget, noch Herrn Böhm aus seinem Tief.

Jetzt aber scheint der Groschen gefallen zu sein und „der Ohrwurm“ gezündet. Den hat er nämlich als Remake von 1982 auf den Markt gebracht. Ist die große Krise abgewendet?
Hat der Alkohol endlich seine Anziehungskraft verloren? Hat Gottlieb, es Gottlob, geschafft?

IGTV jedenfalls, wünscht der kleinen Familie Böhm noch viele glückliche, gemeinsame Jahre mit Wasser und mehr als dem obligatorischen Brot. Schuldenfrei, trocken, humorvoll und gesund.

Text: Jeanie Scholze

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