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Junge Alzheimerforscherin erhält Promotionspreis

Peptid Aß42

Peptid Aß42

Die Ursachen für die Entstehung von Morbus Alzheimer sind bis dato nicht vollständig erforscht. Den Wissenschaftlern ist jedoch ein außerordentlich schädliches Peptid mit der Bezeichnung Amyloid-ß 42 (Aß42) bekannt, dass den fortschreitenden Verlust von Nervenzellkontakten und Nervenzellen verursacht. Zentrale Fragen in der Alzheimer-Forschung sind daher, wie und warum das krankmachende Aβ42 überhaupt entsteht und wie dieser Vorgang pharmakologisch unterbunden werden kann.

Frau Luise Richter

Frau Luise Richter

Die Neurobiologin Luise Richter hat neue Erkenntnisse dazu gewonnen, wie man die Bildung des Schlüsselmoleküls Aβ42 mit Hilfe von Substanzen gezielt hemmen kann, dessen übermäßige Produktion und damit verbundene Zusammenlagerung zu toxischen Aggregaten im Gehirn zum Funktionsverlust und zum vorzeitigen Absterben von Nervenzellen führt. Des weiteren hat Frau Richter untersucht welche Substanzen besonders wirkungsvoll zum Schutz der Nervenzellen eingesetzt werden können. Für die Arbeit, die neue Therapieansätze ermöglicht, erhält Luise Richter den von der TSB Technologiestiftung Berlin gestifteten Promotionspreis der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft. Die Arbeit wurde am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin erstellt.

Prof. Dr. Gehard Multhaup

Prof. Dr. Gehard Multhaup

„…die Arbeit von Luise Richter ist eine neue und vielversprechende Strategie zur Therapie bzw. Prävention der Alzheimer-Krankheit ist, die neue Möglichkeiten zur Identifizierung und Entwicklung neuartiger Substanzen mit optimierter pharmakologischer Eigenschaften eröffnet…“ erklärt Doktorvater Prof. Dr. Gerd Multhaup.

Auch Biochemiker Prof. Dr. Ferdinand Hucho spricht von einer „besonders aussichtsreichen Idee“ und zeigt sich überzeugt, dass das von Richter entwickelte Testsystem ein „hervorragendes Werkzeug für die Wirkstofffindung“ werden kann, um den Prozess zu hemmen. „Auch und gerade weil in der Alzheimerforschung unterschiedliche Theorien bestehen, hat sich die Jury der BWG für diese Arbeit entschieden, um die wissenschaftliche Diskussion weiter anzuregen“ erklärt Prof. Dr. med H.-Peter Berlien, der Vorsitzende der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft.

Text: JK

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