Berlin, 24. Juni 2015
Im Umweltforum Berlin fand am 23. & 24. Juni das 6. Forum Qualitätskliniken zum ersten Mal gemeinsam mit der IQMG-Jahrestagung statt. Das diesjährige Motto lautete „Akut und Reha: Gemeinsam für Qualität und Transparenz“.
IGTV hat 2010 anlässlich des Hauptstadtkongresses ein Interview mit Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg, Leiterin des Bereichs Qualitäts- und klinisches Risikomanagement der Sana Kliniken AG und eine der Gründungsinitiatorinnen des Projekts www.qualitaetskliniken.de geführt:
Nach fünfjähriger Praxis ist es sicherlich ein guter Moment ein kleines Resumée zu ziehen. Aus diesem Grund haben wir ein erneutes Interview mit Dr. Haeske-Seeberg geführt:
Wie sehen Sie das Projekt „Qualitätskliniken“ nach fünfjähriger Laufzeit?
Das Portal hat sich ja sehr stürmisch entwickelt, ist also sicher aus den Kinderschuhen heraus. Inzwischen haben wir eine Qualitätsbewertung neben den Akutkliniken und der somatischen Medizin auch für die Psychiatrie etabliert, was sicher als ein Meilenstein zu bezeichnen ist, da in diesem Bereich wenig vergleichbares existiert. Das Besucherverhalten mit ca. 50 Tausend Usern im Monat gibt uns hierbei Recht.
Ein wesentlicher Punkt ist auch unser Reha Portal, welches 2013 hinzugekommen ist und für Transparenz in der Reha Qualität sorgt. Eine Herausforderung war es, die beiden verschiedenen Qualitätssicherungssysteme, die es in der Rehabilitation gibt, so aufeinander abzubilden, dass sie vergleichbar wurden und natürlich als oberstes Ziel für den Patienten nachvollziehbar sind. Die Verbesserung der Suchfunktion ist sicherlich ein Zugewinn der Usability und erfreut, so hoffen wir, die Nutzer.
Welche Ziele sind erreicht worden, welche Strategien konnten umgesetzt werden und welche Schwierigkeiten sind aufgetreten?
Wir haben es geschafft zwei neue Gesellschafter,aus dem konfessionellen Bereich, zu gewinnen.
Obwohl wir Krankenhäuser aller Trägergruppen als Mitglieder gewinnen konnten, hätten wir uns mehr Mitglieder mit nicht-privatem Träger gewünscht. In den vergangenen Monaten warten nun natürlich alle, was das IQTIG bringen wird.
Des weiteren haben wir mit der Etik eine 5. Dimension hinzugefügt, was aus unserer Sicht eine wichtige Rolle für den Patienten, bzw. User darstellt.
Welche neuen Ziele haben sich durch den Lauf des Projekts neu ergeben?
Wir sind mit mit dem jetzigen Stand des Portals durchaus zufrieden, wenn auch stetig Verbesserungsmöglichkeiten auffallen, die wir dann umsetzen. Unser aktuelles Augenmerk liegt darin uns in die aktuelle Diskussion um die Themen einzubringen, die vom IQTIG und dem Gemeinsamen Bundesausschuss zu erwarten sind.
Was wünschen Sie dem Portal und wie tragen Sie dazu bei?
Ich würde mir wünschen, dass das Portal bald überflüssig ist, weil es ein so gutes „offizielles“ Portal vom IQTIG gibt, dass unser Portal nicht mehr benötigt wird. Solange dies nicht der Fall ist werden wir, also das gesamte Team „Qualitätskliniken“, weiterarbeiten. Insbesondere mit unseren Qualitätsvergleichen in den Dimensionen Patientensicherheit und Ethik stehen wir an der Spitze der Bewegung. Gerne werden wird dazu unsere Erfahrung weiterhin positiv einbringen.
Anmerkung der Redaktion:
Im folgenden Artikel in dieser Rubrik werden wir Sie über die aktiven Präventions-Maßnahmen im Risikomanagement (Thema Patientenverwechselung, Medikamentenverwechselung, etc. ) eines Klinikträgers informieren.
Interview: JK Fotos: HS