Berlin, Juni 2015
Vom 10. bis zum 12. Juni fand auch in diesem Jahr der Hauptstadtkongress in Berlin statt. Prof. Dr. med Axel Ekkernkamp, Leiter des Ärzteforums eröffnete seine Begrüßung mit folgenden Worten: „…der Hauptstadtkongress hat sich in den vergangen Jahren als einer der wichtigsten Branchentreffs für Fortbildung, Fachwissen und Führungskräfte etabliert. Dieser Rolle wollen wir auch in diesem Jahr mit einem großen Spektrum an Themen und Experten gerecht werden…in den vergangenen Jahren hat sich bereits der Trend von mehr Praxis und weniger Theorie bemerkbar gemacht. Daran wollen wir in diesem Jahr anknüpfen…“
IGTV hat den Hauptstadtkongress auf der Suche nach dem neuen Trend „zu mehr Praxis“ besucht und sich einen Programmpunkt aus dem Bereich Krankenhaus Klinik Rehabilitation herausgesucht.
„Vom Handbetrieb auf Automatik umstellen: Workflow Management stützt Prozesse“.
Dr. Gunter Trojandt , Geschäftsführer der Surgical Process Institute Deutschland GmbH, Leipzig, hielt den ersten Kurzvortrag „Strukturierte Medizin in der Anwendung“, indem er über das Projekt eines komplett prozessgesteuerten OP Saals in einer HNO Klinik in Leipzig berichtete. Bei dem Bau des OP Saals wurden bereits prozessuale Abläufe berücksichtigt, d. h. das Instrumente und Materialien so angeordnet werden um möglichst geringe Wege und somit kurze Zugriffszeiten zu gewährleisten. Ein weiterer Aspekt stellt die akustische Betreuung des Ablaufs der einzelnen Schritte der OPs dar. Ein Stimme verliest während der laufenden OP ein Workflow-Protokoll, welches alle notwendigen Schritte und Maßnahmen für den Operateur, Assistenten und Krankenschwestern beinhaltet.
Die Gewährleistung einer gleichbleibenden OP- Qualität und somit einer klar kalkulierbaren „Schnitt-Naht-Zeit“ könnte die Folge sein.
„Organisiertes Teamwork als Fundament für gelebte klinische Pfade“ lautete der Kurzvortrag von Dr. T. Timothy Mende, der sich mit Motivationsmanagement in Kliniken beschäftigt.
Dr. Mende, Gründer und Geschäftsführer der kumi for health GmbH erklärte anhand seiner Erfahrungen als Arzt und Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, mit dem Forschungsschwerpunkt klinisches Prozessmanagement die Bedeutung von Teamlösungen und Teamleistungen in dem Bereich des klinischen Prozessmanagements. Konkret stellte er die Frage an die Zuhörer (vermutliche viele Ober- und Chefärzte), wann Sie zum letzten Mal ihre Mitarbeiter, ihr Team gelobt hätten, bzw. eine persönliche Frage gestellt haben (Anmerkung der Redaktion: wir befinden diese Frage als sehr spannend).
Sollten diese beiden Aspekte tatsächlich qualifizierten Einzug in den Klinikalltag finden hat die Zukunft der Medizin wahrhaftig begonnen.
Text: JK Fotos: HSK 2015