Ihre Gesundheit

Stillen – ideale Ernährung für das Neugeborene

04.10.10 – Beginn der Weltstillwoche

Das natürliche Stillen hat heutzutage wieder eine große Bedeutung für das neugeborene Kind, und mehr noch, für die ganze Mutter-Kind-Beziehung erlangt. Durch den Vorgang des Stillens erfährt das Neugeborene Geborgenheit und Nähe. Mit der Muttermilch geben Sie ihm die optimale Nährstoffkombination und fördern die Bildung von Antikörpern, die Ihr Kind vor Infektionen schützen.

Um Ihnen hierzu wichtige Informationen und Ratschläge bereit stellen zu können, hat das IGTV Team Dr. Michael Abou-Dakn, Chefarzt der Gynäkologisch-Geburtshilflichen Abteilung im Berliner St. Joseph-Krankenhaus besucht und einige Fragen gestellt.

Mutter und Kind beim Stillen

Mutter & Baby beim Stillen © Oscar Brunet - Fotolia.com

Was gilt es für die junge Mutter beim Stillen zu beachten?

Es ist nicht wichtig,  sich auf das Stillen speziell vorzubereiten. Wichtiger ist es, für die natürliche Ernährung bereit zu sein und sich auf einen änfänglich evtl. holprigen Weg einzustellen.  Mit dem Stillen ist es ähnlich wie beim Tanzen: Die meisten können sich zur Musik bewegen, aber bis es richtig Spaß macht,  muss häufig ein wenig geübt werden. Es ist leichter zu Stillen, wenn das Kind bei der Mutter bleibt und es von Anfang an mit der Mutter lange schmusen kann.

Wenn es Probleme gibt,  Hilfe von Profis holen.

Um Allergien beim Neugeborenen vorzubeugen wird allgemein dazu geraten, mindestens ein halbes Jahr lang zu stillen.  Ist das so richtig?

Die Muttermilch ist die unersetzliche natürliche Nahrung unserer Kinder. Die gesundheitlichen Nachteile von Ersatznahrung sind für die Kinder nachweisbar.  So treten häufiger Infektionen auf – und Kinder, die nicht gestillt wurden haben ein deutlich höheres Risiko, fettleibig zu werden, mit allen damit einher gehenden Risiken. Auch für die Mütter ist es gesundheitlich von Nachteil, nicht zu stillen. Bei den Allergien haben wir in den letzten Jahren dazugelernt, dass die Einführung von Beikost (zunehmendes Teilnehmen an der Familienkost ) am besten unter dem Schutz des Stillens stattfinden sollte. Kinder scheinen dann ein geringeres Risiko für die Entwicklung von Allergien zu haben. Das ist aus meiner Sicht wichtiger als eine absolute Angabe zur ausschliesslichen Stilldauer zu geben. Klar ist, dass alle Kinder mindestens fünf Monate nur Muttermilch erhalten sollten. Dann muss man schauen, ob das Kind gerne etwas vom Familientisch dazu essen mag.

Vater, Mutter Kind beim Stillen

Vater, Mutter Kind beim Stillen © photofey - Fotolia.com

Im Fall, dass einer jungen Mutter der Vorgang des Stillen schwer fällt oder gar nicht möglich ist: Was kann die Betroffene unternehmen, wo kann sie sich hinwenden?

Unterstützung  geben die Hebammen und Stillberaterinnen. Sehr gut ist es auch, zu einer Stillgruppe zu gehen.  Diese werden meist in Wohnortnähe angeboten.  Die babyfreundlichen Krankenhäuser geben auch gerne Unterstützung.

Welchen Ratschlag möchten Sie den jungen Müttern zum Thema „Stillen“ mit auf den Weg geben?

Lassen Sie sich dieses schöne Erlebnis nicht nehmen – Ihr Kind wird es Ihnen danken.

Hier einige weiterführende Links:

www.stillen.de

http://eltern.babyfreundlich.org

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