Ihre Gesundheit

Die Geburt aus der Sicht des Vaters

Liebe werdende Väter,

unser letzter Text in dieser Rubrik sollte die Befindlichkeiten in Bezug auf das „rote Tuch – Hechelkurs“ verringern, bzw. beseitigen. Ab heute folgt hier eine Reihe von Erfahrungsberichten zur Geburt aus der Sicht der Väter. Immer mehr Väter möchten der Geburt ihres Kindes beiwohnen und ihre Frau unterstützen. Wir möchten versuchen mit kleinen persönlichen Geschichten das Mysterium „Geburt“ etwas näher zu erklären und ein paar Ratschläge zu vermitteln, die vor und während des „größten Momentes eines Mannes“ hilfreich sein können.

Die Redaktion IGTV

Erfahrungsbericht Teil 1:

„Meine Geschichte “

Es war ein kalter Tag im Februar und eigentlich schien zunächst alles ganz normal – alltäglich. Meine Frau und ich begannen den Tag mit einem gemütlichen Frühstück und widmeten uns im Anschluss unserer Arbeit (wir sind beide selbstständig und können daher von zu Hause aus arbeiten). Gegen frühen Nachmittag klagte dann meine Frau über leichte Bauchschmerzen. Daraufhin ließ ich ihr eine Badewanne ein, um zu prüfen, ob die Wehen Bestand behalten. Sie behielten Bestand!

Nun war klar: ES GEHT LOS!!!!!!

Meine Aufregung (ich war der Meinung die Ruhe selbst zu sein) wuchs an und nachdem ich zum 37. Mal die Wohnung nach dem Klinikkoffer durchsucht hatte, fand ich ihn auch dort, wo er sein sollte. Ich hatte sogar geschafft ein Taxi zu ordern.

Als wir in der Klinik ankamen war die Hebamme bereits vor Ort und führte uns nach den ganzen Formalitäten in einen Raum, in dem wir allein auf die Geburt warten konnten. Meine Frau hatte sich zunächst überlegt, dass sie gern unser Kind per Wassergeburt zur Welt bringen möchte.

Die Wehen wurden immer stärker und die Wassergeburt war auf einmal kein Thema mehr.

Ich versuchte, meine Frau mit einem „ausgeklügelten Unterhaltungsprogramm“ (ihre Lieblingssongs, die Erinnerung an wunderschöne gemeinsame Momente, Planung für unseren kommenden Urlaub) ein wenig abzulenken.

Die Reaktion darauf war: „… setz Dich endlich hin! Deine Rumlauferei macht mich irre!…“ Anmerkung:

...mein Sohn!

...mein Sohn!

Lieber werdender Vater, alle Versuche, ihre Frau abzulenken oder zu unterstützen, sind sehr ehrenwert! Die Hauptsache in diesem Moment ist Ihre Anwesenheit.

Das Warten dauerte und dauerte und dauerte.

Die Hebamme hatte nach 5 Stunden festgestellt, dass sich der Muttermund gerade mal um 2,5 Zentimeter geöffnet hatte. Meine Frau litt unter starken Schmerzen und somit empfahl die Hebamme die Einleitung der PDA (Periduralanästhesie, hierzu folgt in Kürze ein Artikel über die Vorteile und Gefahren, die Red.)

Kurz nachdem die PDA gelegt war stellte die Ärztin fest, dass die Herztöne des Babys schwächer wurden. Ab diesem Moment verlief alles im Sekundentakt! Meine Frau wurde in den OP verlegt und es wurde ein Not-Kaiserschnitt durchgeführt. Es dauerte gerade mal 5 Minuten und ich hielt meinen kleinen Sohn in meinen Händen. Alle hatten gesagt: Es wird der größte Moment in Deinem Leben.

Vater und Sohn

Vater und Sohn

Sie haben Recht behalten!

Doch vielleicht noch kurz zu den 5 Minuten im Flur vor dem OP. Diese Unsicherheit, diese Unwissenheit, diese Aufregung. Es waren die längsten 5 Minuten meines Lebens. Ich bin sehr glücklich, dass wir eine Klinik ausgewählt hatten, die durch viel Erfahrung (3.000 Geburten/Jahr) die Problematik bei der Geburt (Knoten in der Nabelschnur) sofort erkannt hatte und innerhalb von Sekunden reagierte (Abtlg. Neonatologie). Ich danke an dieser Stelle dem gesamten Team der Abteilung Geburtshilfe des St. Joseph Krankenhauses in Berlin Tempelhof des Dr. Abou-Dakn.

J. K. aus Berlin

mehr Informationen zur Klinik für Geburtshilfe im St. Joseph Krankenhaus

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