Ihre Gesundheit

Thema des Monats – „Augen“

Auge1

 

Weitsichtigkeit des Auges

Mit Weit- oder auch Übersichtigkeit (Hyperopie) wird eine Fehlsichtigkeit bezeichnet, bei der meistens der Augapfel im Verhältnis zur Brechkraft der Linse zu kurz gebaut und daher die Brechkraft von Hornhaut und / oder Linse zu gering ist. Die Abbildung mit maximaler Schärfe (Brennpunkt des eintretenden Lichts) liegt dadurch theoretisch erst hinter der Netzhaut. Je kürzer das Augapfel gebaut ist, desto stärker nimmt die Weitsichtigkeit und somit die empfundene Unschärfe zu. Während jüngere Menschen eine Weitsichtigkeit noch mit der Elastizität ihrer Augenlinsen ausgleichen können, geht diese natürliche Fähigkeit mit zunehmendem Lebensalter verloren (Altersweitsichtigkeit).

Ein weitsichtiges Auge vermag in der Regel in der Entfernung scharf zu sehen, solange es die Brennweite seiner Linse dynamisch anpassen kann (Akkommodation). In der Nähe kann diese Fehlsichtigkeit jedoch durch reine Akkommodation nicht mehr ausgeglichen werden, so dass diese Bilder dann für die Betroffenen zunehmend verschwommen wirken.
Die Korrektur dieser Fehlsichtigkeit mittels Brille oder Kontaktlinse erfolgt durch eine Sammellinse (Plusglas), deren Korrekturwert in Plus-Dioptrien angegeben wird. Durch die damit bewirkte Erhöhung der Brechkraft verschiebt sich der Brennpunkt des Auges nach vorne auf die Netzhaut.

Zur operativen Behandlung dieser Fehlsichtigkeit eignen sich je nach Stärke der Weitsichtigkeit verschiedene Verfahren. Ziel des Eingriffes ist es, durch eine Ausformung der Hornhaut deren Brechkraft zu erhöhen, um so wieder eine scharfe Abbildung auf der Netzhaut zu ermöglichen.

 

Grüner Star

Der grüne Star (Glaukom) ist eine häufige Erkrankung des menschlichen Auges, die meist mit einem erhöhten Augeninnendruck zusammenhängt. Ursache hierfür ist die Behinderung des Kammerwasserabflusses des Auges. Die erhöhte Flüssigkeitsmenge drückt zunehmend auf die Netzhaut sowie auf die Nervenfasern des Sehnervs und schädigt diesen fortschreitend. Die Minderung des Sehvermögens kommt schleichend. Die Patienten gewöhnen sich an die Einbuße und nehmen ihre Krankheit erst in einem späteren Stadium des Krankheitsverlaufs wahr. Hinweise können allenfalls Kopfschmerzen, Augenschmerzen oder eine vorübergehende Verschlechterung des Sehvermögens sein.
Bei Geburt stehen dem Menschen pro Auge ca. 1 Mio. Sehnervenfasern zur Verfügung. Durch die Erkrankung am Grünen Star gehen kontinuierlich Sehnervenfasern zugrunde. Bei dem klassischen sog. Offenwinkelglaukom ist dies, wie bereits gesagt, ein schleichender und zudem meist schmerzloser Prozess, der dadurch von den Betroffenen meist erst sehr spät bemerkt wird: Erst bei einem Verlust von 80-90% der Sehnerven wird von den Betroffenen durch Abdunklungseffekte oder Gesichtsfelddefekte die Erkrankung wahrgenommen. Bei kleinen Augen (Kurzbau des Augapfels) kann es auch zu einem akuten, starken Anstieg des Augeninnendrucks kommen. Der Patient bemerkt dann eine meist einseitige Sehverschlechterung (Schleiersehen), ein gerötetes Auge, Übelkeit, Kopfschmerzen. Bei Verdacht auf einen einseitigen “Glaukomanfall” besteht, ist das sofortige Aufsuchen eines Augenarztes (Rettungsstelle) immens wichtig.
Da die Glaukomerkrankung zumindest im Anfangsstadium meist völlig schmerzfrei bleibt, ist die Routineuntersuchung beim Augenarzt so wichtig, um ein beginnendes / bestehendes Glaukom zu diagnostizieren. Empfohlen wird die Untersuchung ab dem 40. Lebensjahr, bei familiär vorbelasteten Patienten auch früher.

Hierbei haben sich drei Verfahren etabliert:

  • Die Gesichtsfeldmessung mit dem so genannten Perimeter: Der Patient schaut in eine Halbkugel, in der an unterschiedlichen Stellen kleine Lichtblitze aufleuchten. Die von ihm bemerkten Lichtblitze werden dokumentiert und ausgewertet. Bereiche, in denen der Patient keine Lichtblitze bemerkt, können auf Gesichtsfeldausfälle hinweisen.
  • Die Betrachtung des Augenhintergrundes: Feststellung von Schädigungen des Sehnervs durch Kontrolle des Augenhintergrunds im Bereich des blinden Flecks.
  • Die Druckmessung mittels eines Tonometers: Einer der wichtigsten schädigenden Mechanismen ist der erhöhte Augeninnendruck. Wird bei der Augendruckmessung ein Wert von mehr als ca. 21 mmHg gemessen, kann dies ein Hinweis für ein beginnendes Glaukom sein.

Der erhöhte Augeninnendruck wird im Allgemeinen zunächst medikamentös (Augentropfen) behandelt. Die Wirkweise der Medikamente ist dabei recht unterschiedlich: während einerseits versucht wird, die Kammerwasserbildung im Auge zu verringern bzw. zu hemmen, erweitern andere Präparate die Abflusswege. Wenn der Augeninnendruck durch Medikamente nicht ausreichend gesenkt werden kann, stehen andere Therapieformen wie Laserbehandlungen oder Operationen zur Verfügung. Ziel aller Behandlungen ist die nachhaltige Senkung des Augeninnendrucks und damit der Erhalt des Sehvermögens.
Sollten diese Verfahren nicht zu einer erfolgreichen Einstellung führen, wird immer mehr auch eine frühe Operation des Grünen Stars favorisiert. Hierbei gibt es klassische Verfahren, die den Abfluss des Augenwassers unter die Bindehaut, d.h. unter die schützende Schicht es äußeren Auges ermöglichen (Trabekulektomie). Sie zählt zu den führenden Operationsverfahren in diesem Bereich. Zahlreiche Sonderformen des Grünen Stars erfordern eine spezielle Diagnostik und Behandlung. Hier bestehen laserchirurgische Verfahren, die bei besonders schweren Formen des Grünen Stars zum Einsatz kommen.

 

Linsentrübung / Grauer Star

Als grauer Star (Katarakt) wird die fortschreitende Eintrübung der Augenlinse mit einher gehendem Sehverlust bezeichnet. Die Trübung tritt mit zunehmendem Alter meist ohne spezielle Ursache auf und wird beispielsweise durch die fast immer auf uns einwirkende UV-Strahlung gefördert.

Der Graue Star ist die häufigste Augenerkrankung und weltweit auch die häufigste Erblindungsursache, wobei es sich in den allermeisten Fällen um eine Alterserscheinung handelt. Er kann jedoch auch nach einer Augenverletzung, durch die Einwirkung von Strahlung, als Nebenwirkung medikamentöser Behandlungen (z. B. Cortison) oder durch eine vorgeburtliche Infektion wie z. B. Röteln entstehen. Systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus können langfristig ebenfalls zu einer Kataraktentstehung führen.

Symptome der Katarakts sind die durch die zunehmende Eintrübung der Linse verursachten Sehstörungen und typische Blendungserscheinungen. Hierbei ist das Dämmerungssehen besser als das Sehen im Hellen, denn eine starke Lichteinstrahlung bricht sich zerstreut in der getrübten Linse und erzeugt so eine Blendung.

Meist fühlen sich die Betroffenen erst in einem späten Stadium der Erkrankung merklich beeinträchtigt, da es sich bei der Linsentrübung üblicherweise um einen langsam verlaufenden Prozess handelt. Sie nehmen ihre Umwelt irgendwann kontrastärmer und farbloser wahr als in gesundem Zustand. Der Eindruck der gesehenen Bilder wird zunehmend matter, verschleiert und milchiger, Bilder wirken häufig verzerrt. Oft kommt es durch die Eintrübung vorübergehend auch zu einer subjektiv empfundenen Verbesserung der Alterssichtigkeit, da sich die Brechungseigenschaften der Linse im Krankheitsverlauf ändern und manchmal die Lesebrille überflüssig machen. Vielfach entstehen auch Doppelbilder am betroffenen Auge. Die Katarakt (es heißt tatsächlich die Katarakt – abgeleitet vom weiblichen lateinischen Wortstamm Cataracta ) ist für den Augenarzt einfach zu diagnostizieren. Es bedarf in der Regel lediglich einer Spaltlampenuntersuchung, eventuell nach einer medikamentös (durch Tropfen) erwirkten Pupillenerweiterung. Die Spaltlampe erlaubt eine mikroskopische Betrachtung des äußeren Auges und kann durch ihre spezielle Lichtführung einen optischen Schnitt durch das Auge legen, so dass Veränderungen der Linsenstruktur beurteilt werden können. Bei fortgeschrittener Trübung (reife oder überreife Katarakt) kann die Pupille hellgrau bis weiß erscheinen. Dies ist dann bereits mit bloßem Auge erkennbar.

In einem weit fortgeschrittenen Stadium der Katarakt kann es zusätzlich zu einer Quellung oder Verflüssigung der Linse mit Austritt von Linsenteilen in die Vorderkammer kommen, wodurch ein Glaukom (Druckerhöhung, Grüner Star) hervorgerufen werden kann. Daher sollte ein solcher Zustand (reifer / überreifer Grauer Star) nicht abgewartet werden, bevor man sich zur Operation entschließt. Bei einer angeborenen Katarakt ist eine zügige Diagnose und Behandlung besonders wichtig, um weiteren nachteiligen Entwicklungen des jungen Auges (Schwachsichtigkeit) vorzubeugen.

Eine gesicherte medikamentöse Therapie zur Rückbildung der Linsentrübung gibt es nicht. Um eine Verbesserung der Sehkraft zu erreichen, muss daher zwingend eine Operation erfolgen. Sie ist heute der häufigste chirurgische Eingriff am menschlichen Auge und einer der sichersten.
Ziel des Eingriffes ist es, durch Entfernen und Ersatz der eingetrübten Linse die frühere Sehschärfe wieder herzustellen. In der Regel wird die Staroperation unter lokaler Betäubung durchgeführt und dauert etwa eine halbe Stunde. Die Betäubung kann ohne Spritze mittels Tropf- oder Gelanästhesie erfolgen. Bei der heute meist praktizierten extrakapsulären Operationsmethode wird die vordere Linsenkapsel eröffnet, um anschließend das Innere der Linse zu entfernen, während die hintere Kapselwand bestehen bleibt. So bleibt dem Auge die natürliche Barriere zwischen hinterem und vorderem Augenabschnitt erhalten. Die modernste und gebräuchlichste Form der extrakapsulären Operationstechnik ist die sogenannte Phakoemulsifikation. Hierbei wird der Linsenkern durch Ultraschall zerkleinert und anschließend abgesaugt. Eine Operation des Grauen Stars mittels Laser ist zwar möglich, die Ultraschallmethode ist dem Laser hier aber deutlich überlegen.
Da dem Auge mit der Entfernung der Linse ein Teil seines optischen Systems (welches mit dem Objektiv bei einer Kamera verglichen werden kann) genommen wird, muss man dieses Defizit wieder ausgleichen. Hierfür gibt es grundsätzlich drei Korrekturmöglichkeiten: Das ständige Tragen einer sog. Starbrille, entsprechender Kontaktlinsen und die Intraokulare Linse (eine ins Auge gepflanzte Kunstlinse).

Die letztgenannte Möglichkeit eignet sich besonders, da sie den natürlichen Bedingungen am nächsten kommt. Die intraokularen Linsen werden nach dem Bereich, wo sie ins Auge eingesetzt werden, unterschieden. So unterscheidet man zwischen Vorderkammerlinsen, irisgetragenen Linsen und Hinterkammerlinsen, die sich wiederum differenzieren lassen nach Hinterkammerlinsen mit Kapselsackfixation oder mit Sulkusfixation. Die Implantation einer Hinterkammerlinse in den Kapselsack stellt heutzutage die gebräuchlichste Methode bei der Staroperation dar. In Ausnahmefällen ist diese Operationsform jedoch nicht möglich, so dass dann auf Alternativen zurückgegriffen werden muss.
Die intraokularen Linsen bestanden früher aus Polymethylmethacrylat (PMMA), besser bekannt als Plexiglas. Immer öfter werden auch faltbare Kunstlinsen aus modifiziertem Acrylat, Silikon oder Hydrogel eingepflanzt. Weil die Kunstlinsen starr sind, können sie einen Teil der Funktion der menschlichen Linse, nämlich die Akkommodation (das “Scharfstellen” von nah bis unendlich), nicht übernehmen. Aus diesem Grunde benötigt man auch nach der Staroperation eine Brille, in der Regel vor allem zum Lesen. Daher hat die Medizintechnik neben den herkömmlichen Linsen mit einer einzigen Brechungsstärke inzwischen auch Linsen mit zwei oder mehreren Brennpunkten entwickelt, die so genannten Multifokallinsen. Häufig kommen die so Behandelten dann im täglichen Leben ohne Brille aus.
Mit einer Gesamtrate von 1-3% ist die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation durch die Kataraktoperation sehr gering und die meisten Komplikationen lassen sich gut beherrschen. Extrem selten sind eine während der Operation auftretende Blutung ins Auge oder eine Infektion des Auges durch eingeschleppte Keime, die in den ersten Tagen nach der Operation auftritt. Häufiger bildet sich postoperativ (Monate bis Jahre nach der Operation) ein so genannter Nachstar. Dieser kann dann meistens mit einer Laserbehandlung entfernt werden.

 

Alterssichtigkeit

Mit zunehmendem Lebensalter büßt die Linse des menschlichen Auges zunehmend ihre Elastizität ein und verliert die damit verbundene Fähigkeit, sich auf Bilder in unterschiedlichen Entfernungen punktgenau scharf einzustellen (Akkommodation).
Diese Alterssichtigkeit ist das Ergebnis des natürlichen Alterungsprozesses der Linse. Beim normalsichtigen Jugendlichen kann sich die Linse je nach Bedarf so weit verformen (strecken oder zusammenziehen), dass nahe und ferne Gegenstände problemlos scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Beim normalsichtigen Menschen reicht die Brechkraft etwa jenseits des 40. Lebensjahres dann nur noch aus, um entfernt sichtbare Gegenstände scharf auf der Netzhaut abzubilden.

Im Allgemeinen benötigt der Normalsichtige dann eine Sehhilfe fürs Nahsehen („Lesebrille“), der Weitsichtige eine Fern- und eine Lesebrille bzw. eine Mehrstärkenbrille (z. B. Gleitsichtbrille) oder entsprechende Kontaktlinsen, um Gegenstände in allen Entfernungen wieder scharf auf der Netzhaut abzubilden.
Durch das Einsetzen moderner so genannter Multifokallinsen und seit neuestem akkomodativer Linsen kann nun auch die Alterssichtigkeit operativ behandelt werden.

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