Zur Zeit wird in der Öffentlichkeit die Impfung gegen die Schweinegrippe (H1N1) heftig diskutiert. Zum Einem geht es hierbei um die Zwei-Klassen-Behandlung bei der Verabreichung der unterschiedlichen Impfstoffe, wie z. B. der „Spiegel“ sie in einer aktuellen Ausgabe darstellt, zum Anderen geht es um die Wirksamkeit und die zusätzlichen gesundheitlichen Risiken, die durch eine Massenimpfung mit einem Impfstoff, der durch ein Adjuvan versetzt ist.
Um genau diese Fragen zu klären haben wir ein Interview mit Dr. Robert Lange,Leiter der hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin GmbH, ein Unternehmen der Immanuel-Diakonie-Group geführt.
In der Öffentlichkeit wird seit kurzen sehr stark der Schweinegrippenimpfstoff „Pandemrix“ diskutiert. Dieser Impfstoff ist mit Adjuvans versehen. Was ist ein Adjuvans?
„Ajuvans“ kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „Unterstützung“. Und genau so wirken Adjuvantien. Zusammen mit dem eigentlichen Impfstoff werden diese Adjuvantien als Verstärker der Immunreaktion eingesetzt.
Welche Probleme ergeben sich hieraus?
Es können kurzzeitig Lokal- und Allgemeinreaktionen wie zum Beispiel eine Schwellung oder ein Spannungsgefühl an der Injektionsstelle sowie Abgeschlagenheit oder Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. In seltenen Fällen kann es wie bei jeder anderen Impfung zu schwereren Impfkomplikationen kommen. Seit 2001 gilt laut Infektionsschutzgesetzt eine Meldepflicht für Impfreaktionen. Das Paul-Ehrlich-Institut sammelt und bewertet diese Impfzwischenfälle. Im Fall der Schweinegrippeimpfung wird die Beimengung von Adjuvantien differenziert bewertet. Vor allem der Einsatz von Adjuvans freien Impfstoffen für Mitglieder der Bundesregierung löst Befremden und eine gewisse Unsicherheit aus. In jedem Fall gilt aber, dass beide Impfstoffe als sicher angesehen werden dürfen. Personen, die den sogenannten Risikogruppen zugerechnet werden, sollten sich in jedem Fall impfen lassen. Jetzt ist übrigens genug Zeit sich gegen die normale Influenza zu impfen, die übrigens viel gefährlicher verläuft als die Fälle der Schweinegrippe. Nach dem Abschluß der ersten Impfung kann man sich etwa 4 bis 6 Wochen später gegen die Schweinegrippe impfen lassen.
Welches sind die Risikogruppen?
Patienten mit chronischen Vorerkrankungen wie Diabetes oder chronische Lungenerkrankungen, sowie alte Menschen, Kinder und Schwangere sollten sich impfen lassen. In der Regel wird auch den Mitarbeiter im Gesundheitswesen eine Impfung angeraten.
Gibt es im Verlauf der Häufigkeit der Erkrankungen eine Parallele zu der Vogelgrippe aus 2005?
Ja, möglicherweise schon. Nach einer anfänglich erwarteten großen Zahl von Infektionen hat sich die Vogelgrippe nicht als die akute Bedrohung herausgestellt. Trotzdem darf weder die Vogelgrippe noch die sehr mild verlaufende Schweinegrippe verharmlost werden. Die die Erkrankung auslösenden Viren mutieren leider sehr schnell und da unsere Weltbevölkerung weiter ungebremst wächst und in weiten Teilen der Welt der Mensch auf engstem Raum mit seinen Nutztieren zusammenlebt müssen wir eines Tages mit dem „Schlimmsten“ rechnen.
Wo können sich Interessierte hinwenden?
Es gibt eine telefonische Hotline des Bundesgesundheitsministeriums (Info-Hotline des Bundesministerium für Gesundheit zur Neuen Grippe, sog. Schweinegrippe. Hier können Sie sich montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr informieren: 030 – 346 46 51 00) und die lokalen Gesundheitsämter informieren natürlich auch. Auch die Apotheken und einschlägige Gesundheitsportale wie zum Beispiel Ihre Gesundheit-TV. … und gerne können Sie unseren Laborverbund natürlich kontaktieren.Tel.: +49 3338 694265 mail: mail@hospital-laborverbund.de
Text: JK Fotos: hospital Laborverbund