Das Jungfernhäutchen ist eine dünne Membran, die den Scheideneingang der Frau teilweise verdeckt. Viele Menschen glauben immernoch, dass das Jungfernhäutchen nur beim Geschlechtsverkehr einreißen kann und eine Blutung beim Geschlechtsakt die Keuschheit und Unversehrtheit der Frau belegt. Insbesondere in einigen Kulturen, in denen die Jungfräulichkeit als Voraussetzung für die Ehe gilt, ist diese Annahme sehr verbreitet.
Tatsächlich haben aber nur 50 Prozent der Frauen eine Blutung bei ihrem ersten Geschlechtsverkehr – nicht immer wird das Hymen beschädigt.
Viel wahrscheinlicher ist, dass die Membran durch körperliche Betätigungen wie Reiten, Radfahren und Gymnastik, durch Stürze, die Verwendung von Tampons oder durch Masturbation beschädigt oder eingerissen wird. Darüber hinaus gibt es Frauen, die bereits ohne Hymen geboren werden. Meist unbegründet ist die Angst vieler Mädchen, das Hymen könnte bei einer ersten gynäkologischen Untersuchung einreißen. Von einigen Spezialkliniken wird in jüngster Zeit die Möglichkeit einer Hymenrekonstruktion angeboten.