Ihre Gesundheit

Atemwege



Die im Inneren des Brustkorbs liegenden, spiegelbildlich angeordneten Lungenflügel bilden die menschlichen Atmungsorgane. Die Lungenlappen sind voneinander unabhängig, da sie jeweils eigene Blut- und Luftversorgung haben.
Verschiedene Einschnitte unterteilen die Lungen in so genannte Lappen, von denen der rechte Flügel drei, der linke zwei aufweist. Das Lungengewebe ist von einer dünnen Membran (Pleura) eingehüllt, die sowohl das Lungengewebe direkt umschließt (Pleura visceralis, Lungenfell), als auch die Innenwand des Brustkorbs auskleidet (Pleura parietalis, Brustfell). Im Lungengewebe eingebettet verzweigen sich die Atemwege bis in die feinen Verästelungen (Bronchien). Siehe hierzu auch unter Atemwege

Asthma bronchiale

Dieser Begriff griechischen Ursprungs bezeichnet eine entzündliche Erkrankung der Atemwegsschleimhäute, speziell der feinen Verästelungen (Bronchien) mit meist lang andauerndem (chronischen) Verlauf.

Was passiert bei einem Asthmaanfall? Ein äußerer Reiz führt zu einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur, begleitet von vermehrter Schleimproduktion. Der resultierende Effekt ist eine Verengung der Atemwege (Bronchospasmus) mit Husten, Engegefühl in der Brust und / oder akuter Atemnot, die lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann. Vor allem die Ausatmung ist massiv beeinträchtigt und häufig von einem pfeifenden Geräusch begleitet. Die Betroffenen können in Panik geraten. Typisch für das Leiden ist auch das Fehlen jeglicher Symptome in der beschwerdefreien Zeit. In Deutschland ist Asthma bronchiale die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern, etwa zehn Prozent sind betroffen, Jungen etwa doppelt so häufig wie Mädchen. Unter den Erwachsenen finden sich hierzulande immerhin noch etwa 5 Prozent Asthmakranke.

In der medizinischen Praxis wird zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma unterschieden, wobei diese Unterteilung auf die Substanzen oder Vorgänge abzielt, die beim Betroffenen individuell einen Asthmaanfall hervorrufen. Beim allergischen Asthma besteht eine erbliche Veranlagung, eine Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere Stoffe bzw. Stoffgruppen. Typische Beispiele sind Tierhaare und –Speichel, Schimmelpilzsporen, Blüten- und Gräserpollen sowie Stäube, auch Lebensmittel. Als Auslöser für nicht-allergisches Asthma sind etwa plötzliche Temperaturunterschiede in der Atemluft (Wechsel warm zu kalt) und Schadstoffe in der Luft (Rauch, Tabak, Chemiedämpfe, Staub / Smog, Abgase) zu nennen. Ein Asthmaanfall kann auch als Reaktion auf körperliche Anstrengung, etwa bei sportlicher Aktivität, als Komplikation eines bestehenden Atemwegsinfekts („Erkältung“) oder als Unverträglichkeitsreaktion nach Gabe bestimmter Medikamente auftreten.

Der behandelnde Arzt diagnostiziert die Erkrankung nach der geschilderten Symptomatik, durch Abhören des Brustraumes auf typische Verengungsgeräusche und wird verschiedene Lungenfunktionstests durchführen. Zudem müssen andere Atemwegserkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen werden, wie etwa eine akute Bronchitis, Keuchhusten oder Mukoviszidose. Bei der Erstdiagnose wird zudem oft ein Röntgenbild angefertigt, um den aktuellen Lungenzustand bildlich darzustellen. Ein Bluttest zeigt bei Vorliegen einer Allergie erhöhte Werte bestimmter Antikörper, Allergietests liefern Hinweise auf mögliche auslösende Substanzen.

In der Asthmatherapie geht es einerseits darum, die auslösenden Substanzen vorbeugend konsequent zu meiden und andererseits zuverlässige Hilfe durch die richtigen Medikamente in der individuell bestmöglich abgestimmten Kombination und Dosierung parat zu haben, wenn es dennoch zu einem Asthmaanfall kommt. Mittel der Wahl sind hier schnell wirkende, die Bronchien erweiternde (krampflösende) Inhalationssprays aus der Stoffgruppe der sog. Beta-2-Sympathomimetika (Salbutamol u.a.), sowie lokal wirksame Kortikosteoride (Fluticason u.a.) zur Bekämpfung des ursächlichen Entzündungsstatus der Bronchialschleimhaut. Sie bilden auch einen Grundpfeiler der Dauertherapie unabhängig vom Akutstatus. Daneben finden Medikamente aus der Stoffgruppe der sog. Antileukotriene zunehmend Beachtung. Diese Substanzen blockieren bestimmte Botenstoffe, die an der Entzündungsreaktion der Bronchialschleimhaut beteiligt sind. Ein weiterer Therapieansatz ist die Möglichkeit der Hyposensibilisierung gegen Asthma auslösende Substanzen, ein Verfahren, dass auch bei vielen Heuschnupfenpatienten erfolgreich angewendet wird.

Besonders Kinder entwickeln nach ausführlicher Unterweisung durch den behandelnden Arzt oftmals große Sorgfalt und Verantwortungsgefühl im Umgang mit ihren individuell zusammengestellten Asthmapräparaten, sie haben auch Spaß am täglichen Messen ihres aktuellen Lungenvolumens mittels Peak-Flow-Meter („Puster“) und protokollieren die Verlaufskurve. Art, Menge und Dauer der Medikamentengabe richten sich nach dem individuellen Schweregrad der Erkrankung. Eine ergänzende Physiotherapie mit Atemübungen zum bewussten richtigen Atmen in der beschwerdefreien Zeit wie auch im Akutfall ist sinnvoll. Oftmals verschwindet das Asthma aus Kindertagen bei Heranwachsenden, mehr als die Hälfte der kindlichen Asthmapatienten sind als Erwachsene beschwerdefrei. Dennoch haben die sog. unteren Atemwege lebenslang eine erhöhte Infektanfälligkeit.

COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)

Der Begriff COPD (Abkürzung für die englische Bezeichnung chronic obstructive pulmonary disease) steht nicht für eine eigenständige Erkrankung, sondern fasst mehrere Krankheitsbilder zusammen, deren Symptome einander ähneln. Hier sind vor allem die chronisch-obstruktive Bronchitis (mit den ständig vorhandenen AHA-Symptomen Auswurf-Husten-Atemnot) und das Lungenemphysem (Überblähung der Lunge) zu nennen. Erkrankungen des COPD-Komplexes stellen ein globales Problem dar: Schätzungen zufolge leiden weltweit etwa 600 Millionen Menschen an COPD, in Deutschland bis zu fünf Millionen.

Generell werden über einen langen Zeitraum eingeatmete Schadstoffe als Ursache von COPD angesehen, hier vor allem Tabakrauch. Die allermeisten COPD-Kranken sind oder waren langjährige, starke Raucher, hierher rühren die volkstümlichen Bezeichnungen „Raucherlunge“ für die Erkrankung und „Raucherhusten“ für das Symptom. Hierüber soll jedoch nicht die Gefahr durch Umweltschadstoffe in der Atemluft verharmlost werden, denen verschiedene Berufsgruppen ständig ausgesetzt sind oder waren: Vom Passivrauchen und Asbestfasern über Kraftstoffdämpfe und weiteren chemischen Verbindungen bis zu Staubpartikeln aller Art. Seltener sind COPD-Erkrankungen die Spätfolge von häufigen Atemwegserkrankungen im Kindesalter (hier vor allem Lungenentzündungen) oder Folge einer erblichen Stoffwechselerkrankung (Alpha1-Antitrypsinmangel).

Wenn die schon genannten AHA-Leitsymptome Auswurf, Husten und Atemnot nicht (mehr) im Zusammenhang mit einer akuten Atemwegserkrankung stehen, sondern ständig vorhanden sind, sollte die zugrunde liegende Erkrankung dringend ärztlich abgeklärt werden. Gerade ständige Kurzatmigkeit mit erschwerter Ausatmung, das Gefühl, ständig zuwenig Luft zu bekommen, ist als Symptom ja untypisch für eine normale „Erkältung“. Bei der Suche nach der Ursache der Beschwerden geht es zunächst um den Ausschluss anderer Krankheiten (Differentialdiagnose) mit ähnlichen Symptomen, aber anderen Ursachen und Behandlungswegen – wie etwa Bronchialasthma, Lungenkrebs oder verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die ärztliche Untersuchung umfasst neben der Befragung zur krankheitsrelevanten Vorgeschichte des Patienten (Anamnese) das Abhören der Lunge, Röntgenaufnahmen, Lungenfunktionstests (Spirometrie), Allergietests zur Abgrenzung vom Asthma bronchiale, Blutdruckmessung, Labordiagnostik des Blutes und einen Herztest (EKG). Vieles davon kann der betreuende Hausarzt durchführen; für weitergehende Untersuchungen, etwa die Begutachtung der Luftröhre und ihrer Verzweigungen (Bronchoskopie) wird er den Patienten zum Lungenfacharzt (Pneumologen) überweisen.

Die Behandlung von COPD zielt darauf ab, durch konsequente Vermeidung der ursächlichen Substanzen das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen, die Lungenfunktion zu verbessern, Komplikationen wie Schädigung des Herzens (durch den erhöhten Widerstand in der Lungenarterie) zu vermeiden und letztlich die Überlebensrate zu erhöhen. Für Raucher bedeutet dies, dass mit dem Tabakgenuss ein für allemal aufzuhören ist, bei beruflich bedingter Schadstoffexposition muss die bisherige Tätigkeit aufgegeben werden, wenn sich das Einatmen der auslösenden Substanzen nicht durch verbesserte Arbeitsschutzmaßnahmen deutlich vermindern lässt. Zur Erweiterung der chronisch verengten Atemwege kommen spezielle Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen zur Anwendung (meist als Inhalationspräparat). Ergänzend kommen lokal wirksame Kortison-Präparate zur Bekämpfung des chronischen Entzündungszustands der Bronchialschleimhäute zur Anwendung, diese werden üblicherweise ebenfalls inhaliert. Bei schweren Krankheitsschüben ist auch die Verabreichung in Tablettenform oder als Spritze möglich. Sollte zur bestehenden COPD ein akuter bakterieller Atemwegsinfekt mit Verschlimmerung des Hustens, vermehrter grünlicher Schleimbildung und Fieber hinzu kommen, ist die Gabe passender Antibiotika erforderlich. Besteht durch die eingeschränkte Lungenfunktion eine dauerhafter Mangel des Sauerstoffgehalts im Blut, wird der behandelnde Arzt eine Sauerstoff-Langzeittherapie (LTOT) erwägen, bei der dem Patienten über eine Nasensonde kontinuierlich Sauerstoff zugeführt wird.

Der Erfolg aller Maßnahmen zur Behandlung von Erkrankungen des COPD-Komplexes ist maßgeblich von der genauen Art und Schwere der Grunderkrankung sowie von der Kooperationsbereitschaft des Patienten abhängig. Eine chronische obstruktive Bronchitis kann sich in vielen Fällen durch konsequente Behandlung und Vermeiden der auslösenden Schadstoffe bessern, beim Lungenemphysem ist die Prognose davon abhängig, wie viel Lungengewebe unwiderruflich zerstört ist.

Keuchhusten (Pertussis)

Als Keuchhusten bezeichnet man eine akute, bakteriell bedingte, hoch ansteckende Infektionskrankheit der Atemwege, deren Verlauf wesentlich länger ist als bei einer gewöhnlichen „Erkältung“ (grippaler Infekt) mit Hustensymptomen. Daher rührt auch die alte Bezeichnung „100-Tage-Husten“. Zwar gilt Keuchhusten als typische Kinderkrankheit, doch können auch Jugendliche und Erwachsene daran erkranken. Das auslösende Bakterium bordetella pertussis wird durch Tröpfcheninfektion, etwa beim Niesen oder Husten, von Mensch zu Mensch übertragen. Es schädigt die Schleimhäute der Bronchien.

Nach erfolgter Ansteckung beträgt die Zeitspanne (Inkubationszeit) bis zum Auftreten der ersten Symptome zwischen 7 und 20 Tagen. Zunächst ähneln die Beschwerden einem grippalen Infekt mit leichtem Fieber, Heiserkeit, Schnupfen und leichtem, trockenen Husten. Diese erste Phase der Erkrankung bezeichnet der Mediziner als „Stadium catarrhale“. Während der gewöhnliche grippale Infekt indes nach ein bis zwei Wochen abklingt, geht Keuchhusten in die zweite, als „Stadium convulsivum“ bezeichnete Phase (zwei bis sechs Wochen) über. Es kommt zu anfallsartigen Hustenschüben mit vorgestreckter Zunge, besonders nachts, begleitet von glasigem Auswurf und manchmal Erbrechen, bedingt durch die heftigen Stösse des Zwerchfells. Fieber tritt jetzt nur noch selten auf. Besonders Kinder erzeugen beim verkrampften Einatmen nach einer Hustenattacke ein pfeifendes Geräusch, was die Bezeichnung der Krankheit erklärt. Besonders bei ganz kleinen Kindern (Säuglinge, erstes Lebensjahr) kann Keuchhusten lebensbedrohlich sein, da es zu zeitweiligen Atemaussetzern (Apnoen) kommen kann. Weitere Komplikationen wie Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Gehirnentzündung oder Leisten- bzw. Nabelbrüche (durch das starke Husten bedingt) können hinzu kommen. In der dritten Erkrankungsphase (Stadium decrementi) nehmen die Anfälle schließlich an Häufigkeit und Intensität ab. Bis zur völligen Heilung können weitere drei bis sechs Wochen vergehen.

Der behandelnde Arzt stellt die Diagnose meist schon aufgrund der typischen Hustenattacken, der Erreger lässt sich aber auch labordiagnostisch nachweisen. Die Behandlung erfolgt mittels auf den Erregertyp abgestimmter Antibiotika, in einem möglichst frühen Stadium der Erkrankung. Diese vermögen zwar nicht die Schwere der Symptome zu lindern, wohl aber den Krankheitsverlauf zu verkürzen. Besonders kleine Kinder, die unter den Attacken sehr leiden und in panikartige Zustände mit Krämpfen verfallen können, benötigen viel Zuneigung, viel Flüssigkeitszufuhr (beruhigende Tees), eine ruhige Umgebung mit angefeuchteter Luft und nur wenig Essen auf einmal (viele kleine Mahlzeiten), um den Magen nicht zu sehr zu füllen.

Der beste Weg, eine Keuchhustenerkrankung zu vermeiden, ist die Vorbeugung durch eine gut verträgliche Schutzimpfung, die in den aktuellen Richtlinien der ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut ausdrücklich empfohlen wird. Danach erfolgt die Grundimmunisierung schon im Säuglingsalter durch drei Erstimpfungen im Alter von zwei, drei und vier Monaten, der eine weitere Impfung im Alter von 11 – 14 Monaten folgen soll. Auffrischimpfungen sind einmal im Alter von 5- 6 Jahren sowie ein zweites Mal zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr vorgesehen. Der damit aufgebaute Impfschutz bleibt etwa 10 bis maximal 20 Jahre bestehen, so dass auch im Erwachsenenalter regelmäßige Auffrischimpfungen empfohlen werden. Üblicherweise erfolgen diese dann als Kombinationsimpfung gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphterie. Detailinformationen hierzu finden sich auf den Internetseiten des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de).

Tuberkulose

Mit dem Begriff Tuberkulose (vom Lateinischen „tuberculum“ = kleine Geschwulst) wird eine durch bakterielle Erreger (Mykobakterien) verursachte, weitweit verbreitete Infektionskrankheit bezeichnet, die chronisch verläuft und unbehandelt meist zum Tode führt: Weltweit sind jährlich etwa zwei Millionen Tote durch Tuberkulose zu beklagen. Für Deutschland meldete das Robert-Koch-Institut 4.543 registrierte Neuerkrankungen (Zahl des Jahres 2008). Man geht von einer höheren Zahl tatsächlicher Erkrankungen aus; obwohl Meldepflicht für Tuberkulose besteht, wird die Krankheit in vielen Fällen wegen uneindeutiger Symptome nicht richtig erkannt.

Im deutschsprachigen Raum war früher der Begriff „Schwindsucht“ die gebräuchliche Bezeichnung der Erkrankung. Häufig trifft man auch auf die Bezeichnung „Lungentuberkulose“: Dieser Begriff dient zur Unterscheidung von so genannter Organtuberkulose und ist ein Hinweis darauf, dass die Erkrankung in den meisten Fällen (Primärtuberkulose, ca. 80%) die Lungen befällt, doch können eben später (postprimäre bzw. sekundäre Tuberkulose) auch weitere Organe wie Harntrakt, Knochen, Darm, sogar die Haut, betroffen sein. Eine Infektion mit Mykobakterien erfolgt meistens durch Aufnahme von Aerosolen aus der Luft (Tröpfcheninfektion durch Sprechen, Niesen, Husten), wenn man engen bzw. andauernden Kontakt zu erkrankten Personen hat. Nicht alle Infizierten entwickeln das Krankheitsbild; nur fünf bis zehn Prozent aller Infizierten erkranken im Lauf ihres Lebens tatsächlich an Tuberkulose. Schlechte hygienische Verhältnisse, schlechter Ernährungszustand sowie ein dauerhaft geschwächtes Immunsystem, etwa durch eine HIV-Infektion, Alkohol- und Drogenmissbrauch oder medikamentöse Unterdrückung, begünstigen den Ausbruch der Erkrankung.

Was passiert nun bei einer Tuberkuloseerkrankung im Körper? Die eingedrungenen Mykobakterien werden zunächst von Abwehrzellen des Körpers erkannt und umschlossen, überleben aber in diesen aufgrund ihrer besonderen Struktur und führen zur Zerstörung des umliegendes Gewebes (Arrosion), es bilden sich kleine Knötchen voller Erreger (Granulome oder Tuberkel), die bei entspr. Größe auf dem Röntgenbild sichtbar sind. Solange die Knötchen in sich abgeschlossene Einheiten bilden, spricht man von einer geschlossenen Tuberkulose. In dieser Phase treten meist noch keine Beschwerden auf und die Erkrankung gilt per Definition als nicht ansteckend, da noch keine Erreger ausgeschieden werden. Später können die Knötchen durch Zerfall größerer Gewebebereiche Anschluss an die Äste des Bronchialbaumes bekommen, mit dem Symptom ständigen Hustenreizes und schleimigem bzw. durch die Gewebszerstörung blutigem Auswurf. Als Zeichen einer Entzündungsreaktion des Körpers können Symptome wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und leichte Fieberschübe hinzu kommen. Durch Anschluss an Blut- und Lymphgefäße können sich die Erreger im ganzen Körper ausbreiten und in weiteren Organen Knötchen bilden.

Die eindeutige Diagnose einer Tuberkuloseinfektion ist oftmals schwierig, da die Erreger, besonders bei der geschlossenen Form der Erkrankung, nicht ohne weiteres in Körperflüssigkeiten nachweisbar sind. So kombiniert der behandelnde Arzt mehrere Untersuchungsmethoden, von der Anamnese (Befragung über die Vorgeschichte) über Röntgenbild, Hauttest (Tuberkulintest) und Laboranalysen bis zum Erzeugen einer Erregerkultur. Seit einigen Jahren steht außerdem noch ein neuartiges immunologisches Testverfahren (y-Interferon-Test) zur Verfügung. Ist die Diagnose gesichert, erfolgt die Standardbehandlung durch die Verabreichung einer Kombination speziell bei diesem Bakterientyp wirksamer Antibiotika über einen längeren Zeitraum (mindestens 6 Monate in wechselnder Kombination). Hierbei muss auf Nebenwirkungen der Medikamente (Organschädigungen) und mögliche Resistenzen der Erreger gegen einzelne Substanzen geachtet werden. Ebenso wichtig sind regelmäßige Nachuntersuchungen, da sich nicht abgetötete Erreger lange Zeit isoliert in verschiedenen Körperorganen halten und zum Neuausbruch der Krankheit führen können. Einen wirksamen, vorbeugenden Impfschutz gegen Tuberkulose gibt es derzeit nicht, ein früher verwandter Impfstoff wirkte nicht zuverlässig. Hier wird jedoch intensiv an Neuentwicklungen geforscht.

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