Das Vitamin E gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, das heißt, um es resorbieren zu können, wird Fett und im Zuge der Fettverdauung Gallensäure benötigt.
Unter dem Begriff Vitamin E wird eine Vielzahl von Verbindungen, den sogenannten Tocopherol- und Tocotrienolverbindungen zusammengefasst. Diese Verbindungen unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur nur gering, haben aber unterschiedliche Resorptions- und Aktivitätsgrade. Die Resorptionsraten der verschiedenen Verbindungen liegen bei 20% – 80%. Die Resorption findet im oberen Abschnitt (Duodenum und Jejunum) des Dünndarms statt.
Viel spannender aber ist, was der Aktivitätsgrad aussagt. Vitamin E gehört zu den natürlichen Antioxidantien. Antioxidantien schützen die Zellen vor freien Radikalen, die unter anderem in Zusammenhang mit Altern und Krebs stehen sollen. Das Antioxidans wird dabei selbst oxidiert und schützt somit die Zelle vor der Oxidation. Der Aktivitätsgrad sagt dementsprechend etwas darüber aus, wie stark die jeweilige Verbindung antioxidativ wirkt.
Im Fall von Vitamin E schützt es die Zellmembran und kann der Entstehung von Entzündungsmeditoren aus ungesättigten Fettsäuren vorbeugen. Die Verbindung mit der höchsten Aktivität ist das (2’R 4’R 8’R) -alpha- Tocopherol. Oxidiertes Vitamin E selbst wird durch Vitamin C und Glutathion regeneriert.
Zwar ist Vitamin E Bestandteil aller Zellmembranen des menschlichen Organismus, wird jedoch nur von photosynthetisch aktiven Zellen der Pflanzen und Cyanobakterien gebildet.
Besonders reich an Vitamin E sind Ölsaaten und Nüsse, sowie aus ihnen hergestellte Öle. Ölsaaten und Nüsse sind jedoch auch reich an ungesättigten Fettsäuren, welche wiederum die Resorption von Vitamin E beeinträchtigen. Besonders günstige Fettsäuremuster für die Resorption weisen dagegen Sonnenblumen-, Oliven-, Raps und Weizenkeimöl auf, auch Haselnüsse und Mandeln sind gute Vitamin E Lieferanten.
Empfohlene Tagesdosis liegt bei 12mg und ist in Deutschland meist gut gedeckt.
Ein Mangel an Vitamin E ist bei Gesunden selten beobachtet, verschiedene Erkrankungen die Fettverdauung oder den Darm betreffend können jedoch zu Resorptionsschwierigkeiten führen. Ein Mangel zeigt sich vor allem an neuromuskulären Störungen.
Auch in der Lebensmittelindustrie wird die antioxidative Wirkung genutzt. Unter den Nummern E 306, E 307, E 308 und E 309 stecken die verschiedenen Verbindungen. E 306 (tocopherolhaltige Extrakte natürlichen Ursprungs) ist zum Teil auch für Bio- Lebensmittel zugelassen.