‚Das Auge isst mit‘, ein Sprichwort das sicher jeder kennt.
Gemeint ist damit, dass auch das Aussehen einer Speise unseren Appetit beeinflusst. Tatsächlich kann schon der Anblick eines einladend angerichteten Tellers in unserem Gehirn Appetit erzeugen und die ersten Verdauungssäfte zu fließen beginnen.
Aber auch umgekehrt sind Augen und Ernährung in Verbindung zu bringen. Die Ernährung hat vor allem wesentliche Bedeutung bei zwei verbreiteten, altersbedingten Sehschwächen: dem grauen Star (Katarakt) und der Makuladegeneration.
Unter dem grauen Star versteht man eine Linsentrübung. Erste Anzeichen sind Nebelsehen, eine hohe Blendenempfindlichkeit und eine allgemeine Sehverschlechterung. Interessant ist auch der Zusammenhang mit Diabetes mellitus, welcher ebenfalls einen Risikofaktor für die abnehmende Sehstärke darstellt.
Die Trübung der Linse erfolgt wahrscheinlich zum großen Teil unter Einfluss von freien Sauerstoffradikalen, die vor allem bei UV- Licht Exposition entstehen. Einer der Gründe, weshalb der Blick in die Sonne besser nicht ungeschützt stattfinden sollte.
Aber auch unter normalen alltäglichen Situationen entstehen diese freien Radikale, welche von den sogenannten Antioxidantien der Nahrung unschädlich gemacht werden können. Besonders die Vitamine C und E, verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme weisen eine wesentliche Schutzfunktion auf.
Tatsächlich ist die Konzentration von Vitamin C in der Linse höher, als die des Plasmas des menschlichen Körpers. Daraus kann man schließen, dass dieses Vitamin eine besondere Bedeutung bei dem Schutz der Linsenproteine hat.
Auch die Carotinoide spielen bei der Augengesundheit wahrscheinlich eine große Rolle, auch diese kommen im Auge sowohl in Retina, Makula (gelber Fleck) und Linse vor.
Weiter Nahrungsbestandteile wie ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und Proteine gelten als Schutzfaktoren.
Ein Mangel an Vitamin B2 wird dagegen als Risikofaktor bewertet.
Auch bei der Makuladegeneration spielen die freien Radikale eine wichtige Rolle. Diese greifen die in der Makula reichlich vorkommenden mehrfach ungesättigten Fettsäuren an und führen so zur Sehschwäche. Auch hier spielen die antioxidativen Vitamine und Enzyme eine wichtige Rolle für den Schutz.
Die Makuladegeneration kann vor allem vermindert werden, wenn eine optimale Versorgung mit Antioxidantien ab dem 45. Lebensjahr stattfindet. Auch Mineralstoffe wie Zink spielen eine Rolle. Die Stoffe wirken sowohl protektiv, als auch das Fortschreiten der Erkrankung vermindernd.
Risikofaktoren dagegen sind: ein hoher Cholesterinspiegel, Übergewicht und starker Fettkonsum.
Man denkt nicht wirklich darüber nach, dass Lebensmittel auch Einfluss auf die Augengesundheit haben können. Die macht man sich wahrscheinlich auch erst, wenn man vor einer Augen OP steht und sich dann fragt, was hätte man anders machen können. Dieser Beitrag war daher sehr aufschlussreich und Anstoss zum Nachdenken.