Mit dem Tod von Robert Enke wird erneut die Tragweite öffentlich, die eine immer noch unterschätzte Krankheit hat. Man beeilte sich zu versichern, dies habe mit Fußball nichts zu tun. Hat es auch nicht. Mit den Rahmenbedingungen, unter denen Fußball ausgetragen wird, kann es aber sehr wohl etwas zu tun haben. Hier, wie auch in vielen anderen Bereichen beruflicher Betätigung, herrscht Druck, Erwartung, Stress. Wie viel davon hält ein Mensch letztlich aus? Kommen möglicherweise weitere Belastungen im privaten Bereich dazu, ist die Depression eine häufige Reaktion der menschlichen Psyche.
In der Wahrnehmung der Umwelt gelten solche Menschen häufig als „labil“. Man will damit wohl andeuten, jemand sei eben den Anforderungen seines Lebens nicht gewachsen oder sei charakterlich nicht stark genug. Mit einer Charakterschwäche aber hat eine Depression nichts zu tun. Ein Mensch, der alles hinnimmt und alles verträgt, könnte kaum noch als ein solcher bezeichnet werden.
Diese Wahrnehmung muss sich ändern. Wenn man Menschen wie Robert Enke als zu schwach einstuft, verschließt man die Augen vor den teilweise enorm belastenden Anforderungen der modernen Gesellschaft und begreift nicht, dass Menschen Grenzen haben, die sich auch mit viel Geld und Ruhm nicht einfach aufheben lassen.
Die Deutsche DepressionsLiga hat als bundesweit tätiger Verein von Betroffenen das Ziel, in der Öffentlichkeit, in Medizin und Politik über die Krankheit aufzuklären. Zudem möchte sie mit konkreten Selbsthilfeangeboten ihren Beitrag zur Suizidprävention und zur Verbesserung der Situation der Erkrankten.
Die Redaktion bedankt sich bei der Deutschen DepressionsLiga
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