Am 19. November 2011 fand der diesjährige „Welt-COPD-Tag“ statt. Das Motto in diesem Jahr lautet „tief durchatmen“.
Rund sechs Millionen Bundesbürger (Tendenz steigend!) leiden derzeitig an COPD. Der aktuelle Stand der Aufklärung über diese Erkrankung ist leider unzureichend. Oftmals werden die Symptome, wie Husten mit starkem Auswurf oder Atemnot nicht als COPD Warnzeichen erkannt. IGTV möchte hier seiner Aufgabe zur gesundheitlichen Aufklärung gerecht werden und hat mit dem Pneumologen Dr. Oliver Noga ein Interview geführt.
Was versteht man unter COPD und welche Gruppe ist besonders stark gefährdet?
COPD bedeutet chronische obstruktive Lungenerkrankung, eine chronische Erkrankung der Atemwege. Es kommt zur massiven Veränderungen der Atemwege mit Schwellung, Entzündung, einer vermehrten Produktion von zähem Schleim. Des weiteren kommt es zur Zerstörung von feinen Lungenstrukturen und es bilden sich luftgefüllte Blasen aus, die für die Atmung nicht mehr zur Verfügung stehen. Dies ist das so genannte Emphysem, so dass der Sauerstoff nicht mehr in ausreichender Menge in den Körper transportiert werden kann. Im weiteren Verlauf kann die Mechanik der Atmung massiv gestört werden. Weitere Störungen im Austausch der Gase sind die Folge. Typische Symptome sind Husten und Auswurf, sowie Atemnot zunächst bei Belastung, im Rahmen der Verschlechterung der Erkrankung auch in Ruhe. In Europa ist die Krankheit sehr verbreitet. Aktuell ist sie in der Statistik der Todesursachen auf einem traurigen 4ten Rang und wird sich im Verlauf der nächsten Jahre sogar noch weiter vorn platzieren. Als hauptsächlichen Risikofaktor muss man das Zigarettenrauchen nennen. Weitere Ursachen sind selten und untergeordnet.
Wie wird die Erkrankung diagnostiziert?
Hierfür ist die Geschichte bereits wegführend. Husten, Auswurf, Dyspnoe bei Belastung, sowie eine langjährige Rauchhistorie sind entscheidende Hinweise. In der Lungenfunktionsprüfung, welche durch den Pneumologen durchgeführt wird, läßt sich der Verdacht dann erhärten, sowie der Schweregrad bestimmen.
Wie kann man der Erkrankung vorbeugen?
Als wichtigste Maßnahme zur Vermeidung einer COPD ist das Beenden des Rauchens zu nennen. Dies ist zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung zur Vermeidung einer Verschlechterung sinnvoll. Medikamente insbesondere inhalativ verabreicht können ebenfalls zu einer Verbesserung der Situation führen.
Dieses Motto ist nicht nur den COPD Erkrankten gewidmet. Es soll aufgerufen werden besser und bewusster zu atmen.
10 Liter Luft atmet ein Erwachsener durchschnittlich pro Minute. Diese Menge könnte durch eine geübte Bauch-Atmung um ein bis zu sechsfaches gesteigert werden. Mehr Informationen hierzu erhalten sie unter:
Interview: JK Fotos/Grafiken: ON