Der unkontrollierte Abgang von Urin bei körperlicher Belastung ist in vielen Fällen behandelbar. Eine neuartige Operation kann helfen, die Kontrolle über den Schließmuskel zu verbessern.
Eine Harninkontinenz (lat.: Incontinentia urinae) bezeichnet den Verlust oder das Nichterlernen der Fähigkeit, Urin sicher zu speichern und am gewollten Ort zu einer selbst bestimmten Zeit auszuscheiden. Hierfür kann es diverse Ursachen geben, wie etwa Spätfolgen eines operativen Eingriffs, Unterversorgung der Nerven, etc.
Man unterscheidet die Harninkontinenz in drei Schweregrade:
Leichter Urinabgang beim Husten oder leichter körperlicher Belastung, beispielsweise beim Treppensteigen
unkontrollierter Urinabgang
völlige Zerstörung des Schließmuskels – dauerhafter Urinabgang durch die Blase
Die von Dr. Neymeyer vom Franziskus-Krankenhaus, Berlin, im Filmbeitrag gezeigte, minmal-invasive Methode ist bei milder bis mäßiger Belastungsinkontinenz (Schweregrade 1 und 2 zugelassen). Die Substanz, die zur Unterspritzung verwendet wird, basiert auf der patentierten Nasha-Technologie und ist ein Füllstoff aus nichttierischer Hyaluronsäure und Dextranomeren. Die Substanz wird unter die Schleimhaut des Schließmuskels injiziert. Durch die Injektion werden die Schleimhäute im Harnkanal einander näher gebracht und somit die Schließmuskelfunktion unterstützt. Die Folge ist eine erhebliche Verbesserung der Inkontinenz des Patienten und somit ein Zugewinn von Lebensqualität bei den Betroffenen.