Ihre Gesundheit

Prostatavergrößerung (BPH – benigne Prostatahyperplasie)

Hier widmen wir uns einer häufigen „Männerkrankheit“, die typischerweise im höheren Lebensalter jenseits von 50 Jahren auftritt und keinesfalls ignoriert werden sollte. Zwar beruht die hier beschriebene Prostatavergrößerung auf gutartigem (benignem) Wachstum von Drüsen-, Binde- und Muskelgewebe, welches nicht in umliegendes Fremdgewebe hineinwuchert und auch keine Metastasen in anderen Körperregionen bildet; doch ähneln die Symptome denen des Prostatakrebses mit bösartigem (malignem) Zellwachstum.

Die Vorsteherdrüse (Prostata) als ein Teil des männlichen Urogenitalsystems sitzt unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre. Die eigentliche biologische Funktion der Prostata ist die Produktion eines Sekrets, welches die Samenzellen bei der Ejakulation (Samenerguss) beweglicher macht. Im höheren Lebensalter neigt das Organ zu langsam fortschreitender Gewebsvergrößerung; warum dies geschiet, ist noch nicht exakt geklärt, es scheint jedoch mit altersbedingten Veränderungen im männlichen Hormonhaushalt zu tun zu haben. Mit 60 Jahren sind bereits bei jedem zweiten Mann derartige Gewebswucherungen festzustellen, jedoch führt nicht jede Vergrößerung sofort und automatisch zu Beschwerden. Erst wenn die Harnröhre durch die Wucherungen deutlich verengt wird, zeigen sich die typischen Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen, verzögerter Beginn der Entleerung, unterbrochener Harnstrahl, Verringerung der Entleerungsmenge (dafür häufiger Harndrang) sowie verringerter Durchflussdruck, so dass eine Entleerung der Blase oft nur durch Unterstützung der Bauchmuskulatur (Pressen) möglich ist. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Blase gar nicht mehr vollständig entleert werden, es bleibt immer eine Restharnmenge zurück, die Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen steigt. In schweren Fällen kommt es zu einem vollständigen Verschluss der Harnröhre mit Urinrückstau bis in die Nieren und nachfolgendem Nierenversagen – hier wird es lebensgefährlich.

Spätestens wenn man(n) also bemerkt, dass das Wasserlassen nicht mehr in der gewohnten Art und Weise funktioniert, sollte man sich beim Facharzt für Urologie (viele führen inzwischen die Zusatzbezeichnung „Männerarzt“ als Hinweis auf den Tätigkeitsschwerpunkt, sozusagen als Gegenpol zum „Frauenarzt“, dem Gynäkologen) untersuchen lassen. Die Untersuchung umfasst die schnelle Abtastung des Prostataumfangs vom Mastdarm (Rektum) aus, ergänzt durch eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie). Hierbei wird auch sichtbar, wie viel Restharn nach einer vermeintlich vollständigen Entleerung in der Blase verbleibt. Ergänzend kann noch ein Test zum Grad der Harnflussbehinderung (Uroflowmetrie) erfolgen. Um die Gewebswucherung vom bösartigen Prostatakrebs abzugrenzen, erfolgen labortechnische Untersuchungen, nämlich die Bestimmung des sog. PSA- (prostataspezifisches Antigen) Blutwertes sowie ggfs. Analysen von entnommenen Gewebeproben.

Die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung richtet sich nach dem klinischen Befund (Schweregrad der Einengung) sowie den vorherrschenden Beschwerden. Vermehrtem Harndrang und Brennen beim Wasserlassen kann medikamentös mit Präparaten auf pflanzlicher Basis entgegen gewirkt werden; dies ist jedoch eine rein symptomatische Therapie, die keinerlei Auswirkung auf die Größe der Prostata selbst hat, genauso wenig wie Medikamente aus der Gruppe der sog. Alpha-Rezeptorenblocker, die eine Erleichterung des Harnflusses durch eine Entspannung der Prostatamuskulatur bewirken. Andere Medikamente (sog. 5-alpha-Reduktase-Hemmer) können tatsächlich das Prostatagewebe etwas schrumpfen lassen, sind jedoch häufig mit Nebenwirkungen wie Erektionsstörungen verbunden.

Für die nachhaltige Beseitigung der Einengung (Obstruktion) der Harnröhre durch die vergrößerte Prostata stehen mittlerweile verschiedene moderne Laseroperationsverfahren zur Verfügung, die teils ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden, teils stationär unter Vollnarkose. Auch verschiedene Hitzeverfahren zur Abtragung von Prostatagewebe kommen zur Anwendung; welche Methode mit ihren spezifischen Vor- und Nachteilen im Einzelfall am besten geeignet ist, sollte mit dem behandelnden Facharzt erörtert werden.

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