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FSME

Beschreibung
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine von den sogenannten FSME-Viren ausgelöste Infektionserkrankung, die grippeähnliche Symptome oder auch eine Entzündung von Gehirn, Hirnhäuten oder Rückenmark hervorrufen kann. Das FSME-Virus wird durch Bisse von Zecken übertragen (in seltenen Fällen auch durch den Genuss von unpasteurisierter Schaf- und Ziegenmilch), was aber nicht heißt, dass jeder Zeckenbiss automatisch zu einer Infektion oder gar einem schweren Krankheitsverlauf führen muss: Einerseits ist längst nicht jede Zecke Träger der besagten Viren (in Deutschland unter 5 Prozent), andererseits erkranken etwa 70 Prozent der Infizierten überhaupt nicht bzw. zeigen nur geringe Symptome. Etwa 20 Prozent entwickeln Anzeichen einer Grippe und maximal 10 Prozent zeigen schwere Symptome einer Hirn- bzw. Hirnhautentzündung. Hier drohen jedoch Komplikationen mit bleibenden Schäden, so dass sofortiges Handeln geboten ist. Nach dem Infektionsschutzgesetz ist jede erkannte Erkrankung meldepflichtig, jedoch ist bisher nicht bekannt, dass FSME-Viren von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Symptome
Im Zeitraum von zwei bis etwa 20 Tagen nach der Infektion können grippeähnliche Symptome auftreten: Fieber, Gliederschmerzen, Übelkeit, Benommenheit. Bei schwerem Verlauf kommt es nach einem vorübergehenden Fieberrückgang nach ein bis zwei Wochen zu erneutem Temperaturanstieg bis über 40 Grad mit starkem Kopfschmerz, Nackensteifheit und Bewusstseinstrübungen, bis hin zu Krampfanfällen, Lähmungen und möglichem Koma. In den meisten Fällen heilt die Erkrankung im weiteren Verlauf völlig aus, die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa einem Prozent.

Diagnose und Therapie
Bei Verdacht auf eine FSME-Infektion, etwa, wenn der Patient sich an einen kürzlich erfolgten Zeckenbiss erinnert, wird der behandelnde Arzt das Blutserum auf spezielle Antikörper untersuchen. Auch im Nervenwasser der Wirbelsäule lassen sich die Antikörper mittels einer Probenentnahme (Lumbalpunktion) nachweisen. Da gegen die FSME-Viren keine ursächlich wirksames Mittel zur Verfügung steht, erfolgt lediglich eine symptomatische Therapie der Beschwerden: Bettruhe, schmerzlindernde, fiebersenkende und ggf. Medikamente gegen epileptische Anfälle. Nach der akuten Phase der Erkrankung sind häufig Rehabilitationsmaßnahmen (z. B. Physiotherapie und Logopädie zur Behebung von motorischen oder sprachlichen Störungen) erforderlich.
Zur Vorbeugung der FSME-Infektion steht neben den allgemeinen Schutzmaßnahmen gegen Zeckenbisse eine Schutzimpfung zur aktiven Immunisierung zur Verfügung. Diese erfolgt in drei Teilimpfungen, mit weiteren Auffrischimpfungen erstmals nach drei, dann nach fünf Jahren. Da die Erkrankung insgesamt selten ist, wird eine Impfung nur für Personen, die in sogenannten FSME-Risikogebieten leben und dort viel im Freien unterwegs sind. diese aog. Endemiegebiete sowie genaue Informationen zu Ablauf und Impfrisiken werden vom Robert Koch-Institut (www.rki.de) aktualisiert veröffentlicht.

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